Freitag, 29. April 2016

Brecon Beacons Nationalpark - von Wasserfällen und Bergen


Teil 1: Brecon Beacons Nationalpark

Am nächsten Morgen haben wir auf dem Weg in den Brecon Beacons Nationalpark einen Zwischenstopp bei der Tintern Abbey eingelegt. Diese zisterziensiche Abtei beeindruckte mit ihren uralten Mauern und war auch für die Kinder spannend -sei es, weil sie die Geschichten rund um die Mönche so spannend fanden, oder weil sie in den alten Gemäuern relativ frei rumrennen und Verstecken spielen konnten.

Tintern Abbey - and great british weather!



Waterfall country
Seid ihr schon mal hinter einem Wasserfall langgewandert? Wir bisher auch nicht - das war aber die erste Empfehlung unseres Herbergsvaters Martin auf die Frage was wir denn hier in der Gegend so unbedingt sehen bzw. unternehmen sollten. "Brecons Beacons is the bit of Wales known as ‘Waterfall Country'!" Martin hatte auch sofort eine Wanderkarte zur Hand und bot uns an, kostenlos Gummistiefel auszuleihen - unsere haben nämlich nicht mehr in die Reisetasche gepasst, waren nach dem gestrigen Regennachmittag aber durchaus angebracht. Schnell noch die Lunchpakete gepackt (nachdem unser Budget während unserer Südenglandreise 2012 durch ständiges Auswärtsessen stark überzogen wurde, haben wir uns diesmal entschieden, mehrheitlich mit selbstgeschmierten Broten loszuziehen) und los gings durch die beeindruckenden Berge des Brecon Beacon Nationalparks zum Parkplatz Cwm Porth, der perfekte Ausgangspunkt für eine Wandertour durch Waterfall Country.

Von dort wanderten bzw. stapften und schlitterten wir über Stock und Stein bergauf und bergab , bis wir zum ersten Wasserfall kamen: Sgwd Clun Gwyn (ja, walisisch ist eine tolle Sprache).


Die Gummistiefel waren Gold wert.

Sgwd Clun Gwyn - der erste von 3 Wasserfällen auf unserer Tour.
50 shades of green im Nationalpark Brecon Beacons.



Nach kurzer Pause mit Picknick beschlossen wir, die zwei kleineren Wasserfälle auf der Route auszulassen und stattdessen direkt die 167 Stufen zum Highlight der Wanderung hinabzusteigen: Sgwd yr Eira (übersetzt soviel wie "Schneefall"). Gut, dass wir neben den Gummistiefeln auch noch Regenjacken dabei hatten (in Großbritannien weiß man ja nie), denn der Weg hinter dem tosenden Wasserfall war nicht andeutungsweise so trocken wie uns von Martin und auch anderen Reisenden versichert worden war. Das Erlebnis, hinter diesen donnernden Wassermassen zu stehen, war trotzdem sämtliche nassen Kleidungsstücke wert. Beeindruckt und mehr oder weniger klatschnass krabbelten wir auf der anderen Seite wieder hinaus.

from behind Sgwd yr Eira



Der Rückweg zum Parkplatz Cwm Porth führte uns durch grüne Gegenden, vorbei an Bauernhöfen und lieblich aussehenden Cottages - ein rundum gelungener Tag.




Erkenntnis des Tages: Es gibt auch sonnige Tage in Wales :-). Und Wasserfälle sind toll.


Pen-y-Fan
Nachdem wir gestern Stufen hinab gestiegen sind um nass zu werden, wollten wir heute hoch hinaus. Wieder kam der Tipp von unserem Herbergsvater Martin - der Aufstieg auf den Pen-y-Fan, Wales' zweithöchsten Berg. Auf die Frage, wie lange der Ausflug dauern würde und ob dies mit unseren Kindern, damals 9 und 5 Jahre alt machbar sei, kam ein klares JA, Dauer ca. 2 h.
Zügig erklommen wir die Anhöhe in der Annahme, dass es nicht so weit sein könnte, da der Ausflug ja insgesamt nur 2 h dauern sollte. Doch nach dem ersten Gipfel stellte sich heraus, dass der Weg durch ein weiteres Tal führte und Martin mit seiner Zeitangabe wohl eher den Aufstieg, nicht den gesamten Rundwanderweg gemeint hatte. Dafür ein weiteres Highlight: Stepstones, die wir tatsächlich trockenen Fußes überquert haben! Kurz vor dem Gipfel wurden die letzten Meter schwierig, da der Weg plötzlich sehr steil wurde und auch etwas schmaler - dennoch haben es selbst die Kinder gemeistert - und der Ausblick (bei strahlendem Sonnenschein übrigens) ließ uns den langen Aufstieg blitzschnell vergessen.

Stepstones auf dem Weg nach oben


Was für eine Aussicht. Und was für tolles Wetter. Again!


Geschafft!
Wir hatten so klare Sicht, dass man bis zum Bristol Channel sehen konnte. Zur Stärkung gab's ein Picknick und überraschend ein Wiedersehen mit Familie Stevens aus Bristol, welche wir in der Jugenherberge kennengelernt haben - da war der eigentlich sehr viel längere Abstieg (weil Rundwanderweg)  viel kurzweiliger.


Coed Taf Fawrr

Tag 3 in Wales und Sonnenschein. Nach zwei so schönen aber auch anstrengenden Ausflügen verlangten die Kinder nach Entspannung, Spiel und Spaß. Auch das hat Wales zu bieten: Im  Garwnant Visitor Centre gab es nicht nur einen nagelneuen Spielplatz für Kinder aller Altersklassen, sondern auch ein Café, eine picknick area (ja, wir hatten wieder selbstgeschmierte Lunchpakete dabei) und rundherum mehrere kleine easy walks, die weder besonders lang noch besonders steil ansteigend oder uneben und holprig waren. Genau das Richtige für einen faulen Tag in der Natur :-) ! Wir haben uns zunächste für einen animal puzzle trail entschieden, auf diesem Weg sollten die Kinder Tiere suchen, die aus Holz geschnitzt am Wegesrand versteckt waren. Da solche Aufgaben ja gern mit stürmischem Drang nach vorn in Nullkommanichts erledigt sind, haben wir (der Mann und ich) uns nach einer kurzen Picknickpause für einen weiteren Rundwanderweg entschieden. Der war auch nicht anstrengend, bt allerdings auch keine Such- und Rennanreize mehr. der Weg war landschaftlich sehr schön, ringsum sanfte Hügel, rundrum blühten Sträucher, darüber strahlender Sonnenschein. Aber laaaangweilig... sagten die Kinder. Highlight war dann noch ein Riesenhochsitz und ein kleiner bach, der überquert werden musste. Die Aussicht auf eine große Kugel walisisches Eis bei Ankunft am Picknickplatz trieb die Töhter dann doch zügig zurück.
Der Mann und ich haben diesen Tag sehr genossen, ein gemütlicher Spaziergang bei Sonnenschein in der Natur war für uns total entspannend. Und allen kann man es sowieso selten recht machen.